PREMIERE | FILMEMACHER ANWESEND
21:30 Uhr | Blickle Kino
hosted by Sebastian Höglinger und Alejandro Bachmann
R: Caspar Pfaundler
AT 2018 | OmeU | 82′
Dr. H. besitzt ein millionenschweres Haus in der Wiener Innenstadt. Er hat es von seiner Tante, die nicht wirklich seine Tante war, geerbt. Dr. H. ist melancholisch und möchte am liebsten seinem Leben ein Ende setzen, wenn da nicht sein Bruder B. wäre, der nicht wirklich sein Bruder ist. Dr. H. erzählt, wie er B. mit Hilfe eines Tierarztes nach einem Herzinfarkt aus dem Koma zurückgeholt hat und wie er durch B. zu dem Haus der so genannten Tante gekommen ist. Dr. H. hat Pläne für eine gemeinnützige Stiftung im Todesfall. Der Filmemacher gibt seine Zurückhaltung auf und fragt nach…
Caspar Pfaundler:
„Keine Zwischenschnitte, keine Großaufnahmen, keine Reflektoren und kein Kunstlicht zu verwenden, waren bewusste Entscheidungen. Manchmal wird es dunkel, weil Wolken am Himmel aufziehen. Das passt für mich zu dem, was Dr. H. erzählt. Dass er das nicht immer „political correct“ macht, vor allem was Frauen betrifft, scheint mir ein Teil seiner brüchigen Wirklichkeit zu sein“.Alejandro Bachmann & Sebastian Höglinger:
„Vielleicht die ungewöhnlichste Diagonale-Einreichung der letzten Jahre. Ein Grenzgang, thematisch wie formal, bewusst reduziert in seinen Mitteln. Erst nach und nach schält sich aus den unbeleuchteten Räumen ein Lichtkegel an Geschichte und wir tauchen in einen ureigenen, kaum einzuordnenden Wiener Mikrokosmos ein. Ursprünglich mit Vorfilm konzipiert, entfaltet Caspar Pfaundlers dokumentarischer Grenzgang seine Kraft durch eine konsequente Rohheit und Bedingungslosigkeit, sowohl der Protagonisten als auch deren Inszenierung im Film und im Leben. Eine bemerkenswerte Arbeit, die man diskutieren muss – alleine deshalb, weil das Gesehene und Besprochene lange nachwirkt. Irgendwo zwischen Porträt und filmischem Übergriff.“
Caspar Pfaundler
Geb. in Innsbruck, Studium der Theater- und Filmwissenschaft und Kunstgeschichte in Wien, Drehbücher, Kurzfilme, Dokumentarfilme, Kinospielfilme. Lebt und arbeitet in Wien.
Credits:
Musik: Jean Frederic Edelmann
Tonmischung: Axel Rab
Farbkorrektur: Ulrich Grimm
Förderungen:
BKA- innovative film; Stadt Wien MA 7