Freitag, 22. November 2019
18:00 | B21-Foyer – Warm-Up:
Weinempfang im Foyer der Belvedere 21
19:30 | Blickle Kino – Eröffnung – Filmprogramm I
– hosted by Tsveta Dobreva & Claudia Slanar
BOCAMINA / PITHOLE von Miguel Hilari
BO 2019, 22 Min., OmeU
ÖSTERREICH PREMIERE
Host: Claudia Slanar
Potosí, eine koloniale Bergbaustadt. Am Grubenausgang: Gesichter der
Arbeiter, die die Mine verlassen. Kinder betrachten die in Standbilder
verwandelten Gesichter. Bilder aus anderen Zeiten? Die Kolonialgeschichte
Boliviens und deren Nachhall in einer ganz jungen Generation fasst Miguel
Hilari in streng komponierte fotografische Bilder.
Miguel Hilari (*1985) lebt in La Paz. Seine Dokumenarfilme beschäftigen sich mit Migration, Arbeit und indigener Identität. Sie wurden bereits internaitional gezeigt und ausgezeichnet. Als Produzent und Editor beteiligt er sich regelmäßig an Filmprojekten.
Filmographie:
- Bocamina (22 min, 2019)
- Compañía (60 min, 2019)
- El corral y el viento (55 min, 2014)
Eine Produktion der Casa Nacional de Moneda
LA MER DU MILIEU / MITTELMEER von Jean-Marc Chapoulie in Zusammenarbeit mit Nathalie Quintane
FR 2019, 73 Min., OmeU
ÖSTERREICH PREMIERE | Der Filmemacher ist anwesend
Host: Tsveta Dobreva
LA MER DU MILIEU ist ein Film über das Mittelmeer von heute, gesehen
durch den Briefwechsel zwischen zwei Freunden, der Schriftstellerin
Nathalie Quintane und dem Regisseur Jean-Marc Chapoulie, die an ihren
Computerbildschirmen an der nördlichen und südlichen Mittelmeerküste
entlang navigieren.
Jean-Marc Chapoulie ist Videokünstler, Filmemacher und Kurator bei Ausstellungen. Unter dem Namen “Alchimicinéma” schlägt er Veranstaltungen vor, die Konferenz, Performance, Projektion und Installation von Filmen vereinen.
Nathalie Quintane ist Poetin und Schriftstellerin. Ein Großteil ihrer Bücher werden beim Herausgeber P.O.L veröffentlicht.
…anschließend Filmemacher Jean-Marc Chapoulie (LA MER DU MILIEU) im Gespräch
Samstag, 23. November 2019
11:00 | B21-Foyer – Brunch
Filmmakers Brunch – hosted by dok.at
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12:00 | Blickle Kino – Filmprogramm II
– hosted by Claudia Slanar
EXTRA-TERRESTRIAL ECOLOGIES von Ralo Mayer
AT 2018, 43 Min., OmeU
WIEN PREMIERE | Der Filmemacher ist anwesend
Wie Frankensteins Monster besteht der Film aus Found Footage, biografischen Elementen, dokumentarischem Material aus der Biosphäre 2 und verwandten Experimenten, aus KI-generierten Bildern sowie unzähligen anderen Quellen.
“Ecology in outer space, far from our home planet, is literally unheimlich – uncanny, or better: unsettling. After 10 years of research about Biosphere 2, I met E.T.; we discussed Haraway in a Redwood forest.” (Ralo Mayer)
Mit seinem Werk skizziert Ralo Mayer “Ökologien der Zeitgeschichte” indem er vergangene Zukunftsvisionen und aktuelle Spekulationen verbindet. Er verwebt Einflüsse aus der Weltraumforschung, Ökologie oder alltäglicher Science Fiction in vielschichtige Erzählungen, welche in Ensembles aus Installation, Film, Texten und Performances dargestellt werden. Sein Werk wurde bereits auf internationalen Ausstellungen, Festivals und Konferenzen gezeigt und mit mehreren Preisen ausgezeichnet.
…anschließend Filmemacher Ralo Mayer im Gespräch
14:00 | Blickle Kino – Filmprogramm III
– hosted by Andreas Ungerböck
CHINESE PORTRAIT von WANG Xiaoshuai
CN 2018, 79 Min., OmeU
ÖSTERREICH PREMIERE
16:30 | Blickle Kino – Filmprogramm IV
– hosted by Tsveta Dobreva & Minou Norouzi
BAB SEBTA / CEUTA’S GATE von Randa Maroufi
FR 2019, 20 Min., OmeU
ÖSTERREICH PREMIERE | Die Filmemacherin ist anwesend
Host: Tsveta Dobreva
CEUTA’S GATE rekonstruiert Situationen, die auf Beobachtungen an der Grenze zu Ceuta basieren, einer spanischen Enklave auf marokkanischem Boden, die Schauplatz eines intensiven Handels mit Industriegütern ist. Täglich arbeiten Tausende von Menschen dort – und riskieren dabei ihr Leben.
„Bab Sebta ist ein Ort, den ich seit frühester Jugend besucht habe, als mein Vater Zollinspektor war. Viele Menschen in meiner Familie arbeiten in diesem Bereich sowie beim Transport, im Import und Export und so weiter. Ich erinnere mich sogar daran, dass wir beschlagnahmte Waren verwendet haben. 2015 hatte ich die Gelegenheit, in der Trankat Art Residency zu sein, wo ich einige Wochen lang diesem «Ballett» von Personen an der Grenze von Bab Sebta (Ceutas Tor) zuschaute. Die geografische Lage lässt eine besondere Erfahrung der Zeit entstehen: eine Art zyklischer Weg, der scheinbar endlos zwischen den Rändern des marokkanischen Territoriums und den sogenannten khzayenes (riesigen Grenzlagern / Warengeschäften) von Ceuta hin und her führt. Die Dynamik der Bewegung, die Ästhetik des Durchgangs, die charakteristischen Situationen des Wartens und die Redundanz der Gesten haben mich von Anfang an beeindruckt. Es ist diese Erfahrung der Beobachtung aus der Ferne, die den Ursprung des Projekts ausmacht. Mit diesem Film möchte ich die besondere Spannung beschreiben, die auf diesem kleinen Gebiet zwischen Afrika und Europa herrscht. Ich möchte die Frage nach dem Übergang zwischen zwei Kontinenten aus der Perspektive des Alltags aufwerfen und die kapitalistische Gesellschaft kritisch betrachten, der jedoch von den erstaunlichsten Strategien individuellen Widerstands Paroli geboten wird.“ (Randa Maroufi)
Randa Maroufi hat ein Studium der bildenden Künste in Tetouan (Markokko), Angers (Frankreich) und Le Fresnoy (Frankreich) absolviert. Ihre Generation wuchs in einer Ära auf, die von Bildern geprägt war. Sie sammelt diese Bilder mit Eifer, Argwohn und hinterfragt unablässig ihre Wahrhaftigkeit. Bevorzugt stellt sie ihre mehrdeutigen Fiktionen in den Dienst der Realität. Sie beschäftigt sich mit dem Einnehmen von öffentlichem Raum und Genderfragen, deren Wurzeln sie auf den Grund geht. Im Moment lebt und arbeitet sie in Paris, Frankreich.
DID YOU KNOW BLUE HAD NO NAME? von Elise Rasmussen
US/CA/CH/FR 2018, 7 Min., OmeU
EUROPA PREMIERE | Die Filmemacherin ist anwesend
Host: Minou Norouzi
DID YOU KNOW BLUE HAD NO NAME? erörtert Fragen von Sichtbarkeit, Innovation, Eroberung und Wettbewerb, indem er Geschichten des Blauen unter anderem mit unsichtbar gemachten weiblichen Geschichten oder verlorenen indigenen Wissenssystemen verwebt.
„Ein übergeordneter Punkt meiner Arbeit ist die Untersuchung, wie Geschichte aufgezeichnet wird und wie diese implizite Machtstrukturen widerspiegelt, die in Feldern der kulturellen Produktion und der Welt im Allgemeinen verankert sind. Ich arbeite hauptsächlich in den Bereichen Fotografie, Video und Performance. Meine Projekte haben eine starke konzeptionelle Grundlage, die über die Ästhetik des Mediums hinausgeht. Die Entdeckung kaum bekannter Geschichten fasziniert mich und meine Praxis erfordert intensive Recherchen, um Geschichten aufzudecken, die von der Hegemonie über- oder unterschätzt werden. Ich suche nach Schnittpunkten, an denen ich meine Untersuchungen mit unterschiedlichen künstlerischen Strategien durchführe, um mir eine neue Erzählung vorstellen zu können. Dabei entstehen Arbeiten, die sich mit größeren Konzepten in Bezug auf Machtbegriffe, Wertesysteme und das Verhältnis zwischen Persönlichem und Politischem befassen.“ (Elise Rasmussen)
Elise Rasmussen ist eine kanadische Filmemacherin. Sie betätigt sich hauptsächlich in den Feldern Fotografie, Video und Performance. Ihre Werke haben eine starkes konzeptuelles Fundament, welches weit über die Ästhetik des Mediums hinausgeht. Ein roter Faden in ihrem Werk ist die Betrachtung davon, wie Geschichte aufgezeichnet wird und wie diese Aufzeichnung implizite Machtstrukturen, die in kultureller Produktion und der Welt im Ganzen, eingebettet sind.
SEMRA ERTAN von Cana Bilir-Meier
TR/DE 2013, 7 Min., OmeU
Host: Minou Norouzi
Semra Ertan arbeitete als Bauzeichnerin und Dolmetscherin – und sie schrieb über 350 Gedichte. 1982 verbrannte sie sich in Hamburg selbst, um ein Zeichen gegen den Rassismus in Deutschland zu setzen.
Cana Bilir-Meier lebt und arbeitet in München (DE) und Wien (AT). Sie studierte an der Akademie der bildenden Künste und der Sabancı University in Istanbul (TR). Sie arbeitet als Filmemacherin und Künstlerin in Kunst und Kulturbildungsprojekten. Ihre filmischen, performativen und textuellen Werke bewegen sich an den Schnittstellen zwischen Archiv-Arbeit, Textproduktion, historischer Forschung und zeitgenössischer Medianreflexivität/archäologie. Ihre Werke wurden bereits in der Public Art Munich (2018), documenta14 Public Program (2017), Kunsthalle Wien (2017), Diagonale (2017), Kassler Dokfest (2015). Sie beteiligte sich an einer Publikation von Sternberg Press (2015) und kuratierte Programme für das Kassler Dokfest (2016-17), Fol Sinema Istanbul (2016) and Undox Vienna (2017).
ACROPOLIS by Eva Stefani
GR 2004, 25 Min., OmeU
ÖSTERREICH PREMIERE
Host: Minou Norouzi
ACROPOLIS zieht Parallelen zwischen dem griechischen Nationalsymbol und dem weiblichen Körper und wirft dabei Fragen zum Verhältnis von Geschichte und Pornografie auf.
Eva Stefani benutzt Video-, sowie Super 8 – Film um beobachtende Dokumentationen und kurze, visuelle Poesie zu konstruieren. Zurzeit arbeitet sie an einem autobiographischem Graphic Novel und der Langfilmdokumentation „Days and Nights with Dimitra K.“.
Sie ist außerdem als außerordentliche Professorin der Geschichte und Theorie des Kinos an der Fakultät der Theaterwissenschaften an der Universität Athen und als Gastprofessorin am Institut für Griechische und Lateinische Philologie an der Freien Universität Berlin tätig.
Ausgewählte Filmographie:
Manuscript (2017, 12’), Virgin’s Temple (2017, 3’), Incubator (2016, 8’), Ill Not Ill (2014, 19’), Dimitris Papaioannou (2012, 52’), The Return of E.C. Gonatas (2012, 38’), Bathers (2008, 46’), What Time Is It? (2007, 26’), The Box (2004, 11’), Acropolis (2001, 46’, 25’), Reveille (2001, 3’), Prison Leave (2001, 30’), Housemates (1998, 34’), Letters from Albatross (1995, 26’), Athene (1995, 36’), Paschalis (1993, 17’), Μoiroloi (1991, 17’), La Vie en Vert (1989, 16’), Gutters (1987, 12’).
…anschließend Filmemacherinnen Randa Maroufi (BAB SEBTA) & Elise Rasmussen (DID YOU KNOW BLUE HAD NO NAME?) im Gespräch
19:30 | Blickle Kino – Filmprogramm V
– hosted by Alejandro Bachmann
ZUSTAND UND GELÄNDE/ von Ute Adamczewski
DE 2019, 119 Min., OmeU
ÖSTERREICH PREMIERE | Die Filmemacherin ist anwesend
ZUSTAND UND GELÄNDE erzählt die Geschichte einer Eskalation. Ausgangspunkt sind die sogenannten frühen Konzentrationslager, die auf die Beseitigung politischer Gegner abzielten. Heute sind diese Lager weitgehend vergessen.
Ute Adamczewski arbeitet als Videokünstlerin und Filmemacherin. Ihre Videos erforschen wie die Umwelt Machtstrukturen in einer bestehenden Ordnung reflektiert. Ihr Werk wurde in internationalen Ausstellungen und Festivals gezeigt. ZUSTAND UND GELÄNDE ist ihre erste Langdokumentation.
…anschließend Filmemacherin Ute Adamczewski im Gespräch
22:30 – Cool Down